Acta Pacis Westphalicae : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 7: 1647 - 1648 / Andreas Hausmann
108. Ferdinand III. an Lamberg, Krane und Volmar Prag 1648 Februar 1

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–/ 108 / [ 3 ]

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Ferdinand III. an Lamberg, Krane und Volmar


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Prag 1648 Februar 1

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 92 XIV nr. 1960fol. 226–227’, [praes. 1648 Februar 12] =
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Druckvorlage – Kopie: Giessen 200fol. 430–431 – Reinkonzept: RK FrA Fasz. 55c (1648
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I–III)fol. 80–81’, 86–86’ – Konzept: ebenda fol. 82–84.

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Starkes Drängen von Kurmainz und Kurbayern auf Herausgabe eines kaiserlichen Gesamt-
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entwurfs nach Maßgabe der Hauptinstruktion vom 6. Dezember 1647 an Schweden und
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protestantische Reichsstände, schnellstmöglichste Herausgabe eines derartigen Gesamtent-
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wurfs ( KEIPO6 ); Einforderung einer Gegenerklärung, keine Verhandlungen über Einzel-
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punkte .

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Keine Erklärung Kursachsens zu den kaiserlichen Änderungswünschen am KEIPO4A ;
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Schlesien.

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Wir können eüch nit verhalten, das sowohl Churmainz alß Churbayerns
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liebden vermittels ihrer alhie anwesenden abgeordtneten

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Waldenburg gen. Schenkherr und Mändl.
täg- und stündt-
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lich in unß tringen, daß das fridenswerkh befürdert und das instrumen-
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tum pacis, wo nit allerdings (ausser des puncti executionis, distributionis
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et solutionis militiae) nach inhalt des von eüch hienausgegebenen instru-

[p. 347] [scan. 441]


1
menti pacis

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Gemeint ist der KEIPO4A .
, doch wenigist nach inhalt unserer, eüch unter dato sechsten
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Decembris nechstverwichenen 1647. jahrs überschikhten und beeden ihr
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liebden communicirten instruction

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Hauptinstruktion vom 6. Dezember 1647 ( [ Nr. 29 ] ). Diese wurde Kurbayern und Kurmainz
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am 11. bzw. 6. Dezember 1647 übersandt (vgl. [ Beilage [2] zu Nr. 29 ] bzw. Ferdinand III.
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an Kf. Johann Philipp von Mainz, Prag 1647 Dezember 6. Kopie: RK FrA Fasz. 54d [1647
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XII]fol. 5–5’).
, dermahlen zu handen der Schwee-
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dischen und protestirenden extradirt werde.

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Nun haben ewere relationes soviel iüngst mit sich gebracht, das ihr im
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werkh begriffen weret, eüch nach inhalt obgemelter unserer instruction
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gegen den Sächssischen, Brandenburgischen und Braunschweigischen ge-
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sandten zu erklären und zu sehen, ob sie mit solcher unserer resolution
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content wollen sein oder nit, also das wir ausser zweiffel sezen, es werde
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solches bereit geschehen sein, zumahlen auch das unser nechst unter dato
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den vierundzwanzigsten Januarii

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11 iüngsthin] Korrigiert aus dem Reinkonzept; in der Druckvorlage negsthin.
iüngsthin an eüch abgangener bevelch
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vermag, das ihr in Gottes nahmen nach inhalt unserer instruction das in-
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strumentum völlig, und also nit nur allein die mutationes und correctio-
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nes , hienausgeben sollet. Solte nun ein soliches noch nicht geschehen sein,
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so ist unser gnedigster bevelch, das ihr es nochmahls, ie eher, ie besser, zu
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werkh sezet und das instrumentum, wie ihr es nach inhalt eüerer instruc-
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tion einzurichten befelcht seit, den Schweedischen und protestirenden
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zuestellet und darüber ihr entliche erklärung über alles, ohne das ihr
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eüch mit ihnen in weittere conferenz und handlung, baldt über den, baldt
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über ienen articulum einlasset, erwarttet, dan nachdeme es an deme, das
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menniglich wisse, umb was dan der stritt dermahlen seye, also

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21 halten] In der Kopie irrtümlich haben.
halten wir
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nit vor rathsamb, das baldt umb dessen, balt umb eines andern interesse
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willen unser entliche erklärung lenger sowohl den Schweedischen alß
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protestirenden verhalten bleibe.

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Im übrigen so sehet ihr auß den beyschlueß, das sich Chursachssens lieb-
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den noch nichts entlichs über unnser instrumentum heraußgelassen, ab-
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sonderlich aber auß der beylag, waß ihre liebden sich gegen die protesti-
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rende und sie gegen ihre liebden vernemmen lassen. Wir schikhen es eüch
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unter andern auch zu dem ende ein, damit ihr der sachen desto besser nach-
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fragen könet, was etwan an seiten der protestirenden gegen Chursachssens
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liebden vor resolutiones fallen und was der doctor Leüber

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31 negociert] Im Reinkonzept folgt nach dem ihr eüch zu richten.
negociert.

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Waß sonsten Schleßien betrifft und der doctor Leüber derhalben bey
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eüch angebracht

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Gemeint ist die Unterredung am 10. Januar 1647 (vgl. [ Nr. 83 Anm. 8 ] ).
, da

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33 habt] In der Kopie hat.
habt ihr auß der unserm rath und gehaimben secre-

[p. 348] [scan. 442]


1
tario Schrödern an Chursachssen gegeben und eüch communicirten in-
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struction gnuegsamb zu vernemmen, wessen wir unß gegen ihre liebden
3
erklärt, darbey wir es dan auch verbleiben lassen und ihr eüch darnach zu
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richten habt.

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Beilage [1] zu Nr. 108

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1 Schröder an Ferdinand III., Lichtenburg 1648 Januar 27. Eigh. Ausf.: RK FrA Fasz. 54ffol.
7
504–505’, 508 – Kopieauszug: ebenda Fasz. 92 XIV ad nr. 1960fol. 229–229’; Giessen 200
8
fol. 394–394’.

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Keine weiteren Verhandlungen, vorrangige Behandlung Burgsdorffs am kurfürstlichen
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Hofe. Gegenerklärung Schröders zu den protestantischen Rationes für die Beibehaltung des
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*KEIPO4B* .

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Beilage [1] zu Beilage [1] zu Nr. 108

13
Leuber an Kf. Johann Georg von Sachsen, Osnabrück 1648 Januar 5[/15]. Kopie: RK
14
FrA Fasz. 54ffol. 506–507; ebenda Fasz. 92 XIV ad nr. 1960fol. 230–231’; Giessen
15
200fol. 395–397.

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